Schadenskataster

Stand der Recherche: 15.10.2018. Einige geschichtliche Daten, die an dieser Stelle aufgeführt sind, sind noch nicht vollständig recherchiert.

Zustand

Der Zustand der Gebäude ist aufgrund der Nutzung und des langen Leerstandes unterschiedlich 

Klärhalle

Das Klärwerk blieb bedeutend länger als üblich und vollkommen unverändert in Dienst und konnte weder mit den gestiegenen Anforderungen an die Abwasserbehandlung, noch mit den sich im Laufe der Jahrzehnte ändernden Abwasserqualitäten Schritt halten. 

Erst ab ca. 1974 wird in der neuen der Krefelder Kläranlage in Elfrath das Abwasser gereinigt. Doch durch die historische Kläranlage floss nach wie vor das dort ankommende Abwasser weiter.

Die Rechenanlage bestehend aus zwei Siebbandrechen, sowie die Loren und die beiden Eisenguss- Kohlenheizungen der Klärhalle sind mit der Zeit verloren gegangen.

Ca. 1982 erfolgte dann, nach einigen Diskussionen um den Abriss, die Sanierung der technischen Gebäude von innen und außen. Die alte Klärhalle wurde dabei umgenutzt und ging als Abwasserpumpwerk, mit offenliegenden doppelten Schneckenpumpen in Betonrinnen, in Dienst.

Dabei wurde eine neue Rampe und ein Tor in die Klärhalle eingebaut, der Hallenkran seiner Stromschienen beraubt und stillgelegt.  

Durch die neue Funktion als nunmehr unbeaufsichtigtes Abwasserpumpwerk wurde die gesamte Inneneinrichtung stark beschädigt, der Mauerputz sulfatierte, Metalle korrodierten extrem. Auslöser war sicherlich der überaus warme und mit organischen Bestandteilen angereicherte Abwasserstrom. 

Unten in den Klärkanälen korrodierten die Führungen der Absperrschotten und blockierten diese.

1998 endete die letzte aktive Phase und die Abwasserpumpen wurden ausgebaut, die Funktion durch eine neu gebaute Anlage ausserhalb des Gebäudes im Untergrund übernommen.

Durch den Ausbau der Schneckenpumpen und vermutlich dem damit einhergehenden Fahrzeug und Kraneinsatz in der Halle, wurden aufgrund des belastenden Gewichts der Räder der Terrazzo Boden der Halle stark beschädigt und die Backsteine der beiden Klärkanäle platzen von den Wänden.  

Details zur Klärhalle

  • Schäden an der Dachaußenhaut durch Witterung, Bekletterung der Dachflächen und Alter des Materials.
  • Schäden an den Dachrinnen durch Jahrzehnte unterbliebenen Grünschnitt
  • Schäden an der Blitzfang- Anlage durch Bekletterung der Dachflächen 
  • Schäden an den Pfetten (Abplatzung und frei liegende Monierung)  
  • Sulfatierung des gesamten Putzes
  • Das Metall der Sperr-Schieber ist oberflächlich extrem korrodiert
  • Das Metall des Hallenkrans ist oberflächlich extrem korrodiert. Der Hallenkran wurde durch den Umbau 1982 seiner Funktion und der Stromschienen beraubt.  
  • Schäden am Terrazzo Boden durch gefrierende und stauende Nässe
  • Schäden am Haftputz der innen umlaufenden Kacheln
  • Das Holz der Eingangstür ist stark verrottet
  • Das Holz einer verbleibenden Tür des Windfangs ist verrottet. Die zweite Tür ist zerstört. 
  • das Inventar des Ingenieurbüros neben dem Haupteingang ist zerstört (Holz Einbauregal), die Holzfenster sind zerstört, die Holztür ist zerstört
  • die Türen, Fenster und das Inventar der Toiletten neben dem Haupteingang ist zerstört   
  • Der ehemals recht gut erhaltene Aufenthaltsraum des Maschinenmeisters, spiegelgleich zum erhaltenen Aufenthaltsraum der Arbeiter gegenüber, ist durch einen Brandschaden im August 2018 stark beschädigt. Großflächig sind Kacheln und der Terrazzo zerstört, die Betondecke hat Risse und der Außenputz ist abgeplatzt. 
  • Weitere Türen, darunter mindestens eine historische Tür, ist während des Brandes verloren
  • Der Windfang zur Klärwerkshalle hin, die Außenwände und Kacheln sind im Jahr 2018 durch Grafiti verunreinigt worden
  • Der Terrazzo der Klärhalle hat im Bereich des 1982 durch die Stadt eingefügten Hallentores Einbrüche, Abplatzungen und starke Niveauänderungen.   
  • Die Fensterscheiben aller rund um die Halle laufenden Fenster, sind größtenteils zerstört, die Fenster der Laternen sind zum  Teil zerstört. 
  • die Hauptpegeluhr des Rhein Wasserstandes ging zwischen 2012 und 2014 verlorenHochwasser Pumpwerk 

1982 erfolgte, ebenso wie in der Klärhalle, die Sanierung und Umbau unter der Leitung des Tiefbauamtes der Stadt Krefeld. Beim Umbau sind die beiden originalen Hochwasserpumpen, Schieber, Pegelmesser, der Elektro- Leitstand auf Marmorfeld, die Transformatoren, die Eisenguss-Kohlenheizung, die Einrichtung der Werkstatt komplett verloren gegangen.

Die neue Nutzung zielte auf eine wechselnde Gruppe Keramiker, die diesen Teil des Gebäudes als Ateliers und Ausstellungsfläche nutzten. 

Eingebaut wurden 

  • im Transformatorenraum Toiletten und eine Dusche
  • in der Pumpenhalle zwei Holzbühnen auf Stahlpfeilern
  • Anschlüsse für Gas- Brennöfen 
  • in der ehemaligen Werkstatt entstand ein grob gepflasterter Boden, ein Kachelofen und eine Ofenbank, es wurde ein technischer Versorgungsraum im Raum gebaut, obenauf eine Glaskanzel mit Guss- Industriefenstern. 

 Details zum Hochwasserpumpwerk

  • Schäden an der Regenableitung und der Blitzfang- Anlage durch Bewuchs und fehlende Befestigung am Dach
  • Schäden der Dacheindeckung der Laternen und Galerie
  • Schäden an den Fensterscheiben der Laternen und Galerie
  • Schäden an den in Reihe zusammen schwenkbaren Fenstern der Laternengalerie
  • Fehlteile am Schwenkmechanismus der Fenster der Laternengalerie   
  • ausgebrochener Rahmen des Eingangsportals
  • Fehlendes rundes gusseisernes Fenster zwischen Treppenaufgang Werkstatt und Flur, Diebstahl 2014 
  • ein gusseiserner Fenster- Innenrahmen der vier Fledermausgauben ist mehrfach gebrochen, einer mit einem Bruch, ein Rahmen durch Einbruchversuche oder Diebstahlversuche einfach gebrochen, insgesamt viele Glasscheiben zerbrochen  
  • An allen Fenstern rundum sind mehr als 3/4 der Glasscheiben zerbrochen, mehrere Drehfester sind beschädigt oder fehlend, ein Fenster fehlt vollständig
  • Schäden am Terrazzo der Pumpenhalle, Aufplatzungen ausgelöst durch fehlerhafte Regenrinnen und von außen eindringendem Regenwasser   

Betriebsleiterwohnhaus

Das Wohnhaus aus dem Jahre 1922 ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand und hat in den letzten Jahren des Leerstandes stark gelitten.

Details zum Betriebsleiterwohnhaus

  • die fehlende (oder beim Brand in der Klärhalle zwischengelagerte und nun fehlende) Eingangstür 
  • die Dacheindeckung hat starke Beschädigungen und Fehlstücke
  • die Raumdecke ist aufgrund des fehlerhaften Daches an einigen Stellen nass und von Schimmel befallen
  • einige der Fensterrahmen sind durch Einbrüche beschädigt
  • die Kohle Zentralheizungsanlage ist nicht original und nicht mehr zeitgemäß