17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Über die Entstehung der 17 Ziele und die UN-Agenda 2030 hier weiter lesen.

Die 17 Ziele, enthalten fünf Kernbotschaften:

  • People (Menschen),
  • Planet,
  • Prosperity (Wohlstand),
  • Peace,
  • Partnership (Partnerschaft)

Hier die einzelnen 17 Ziele:

Armut in jeder Form und überall beenden
800 Millionen Menschen leben in extremer Armut, davon sind ungefähr 70% Frauen. Diese existenzielle Armut ist aber nicht vergleichbar mit der Situation von Menschen mit niedrigem Einkommen in Deutschland. Beide Formen der Armut müssen jedoch bekämpft werden. Damit Menschen, die der Armut entfliehen konnten, nicht in die Armut zurückfallen, braucht es auch Massnahmen zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und den Aufbau von sozialen Sicherungssystemen.
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördernMangelernährung ist die eigentliche Ursache von über 45% aller Fälle von Kindersterblichkeit. Fast 800 Millionen Menschen leiden an Hunger oder Mangelernährung. Es geht also darum, den Hunger durch Ernährungssicherheit zu beenden, aber gleichzeitig eine nachhaltige Landwirtschaft vor Ort zu fördern und zu betreiben.
Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördernDer Kampf gegen Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Malaria, aber auch gegen Pandemien wie Cholera, Covid-19 lehrt, dass Gesundheitsprobleme nicht einzeln, sondern global und gesamthaft betrachtet werden sollten. Aber auch Kinder- und Müttersterblichkeit, Bekämpfung von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Diabetes und die Prävention von Verkehrsunfällen und Suchtmittelmissbrauch gehört dazu. Alle Menschen sollen Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten und zu Arzneimitteln haben und gegen finanzielle Risiken abgesichert sein. 
Ziel 4: Für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellenBildung stattet Lernende aller Altersgruppen mit den notwendigen Fähigkeiten und Werten aus, um verantwortliche Weltbürger zu sein. Dazu zählen die Achtung der Menschenrechte, der Gleichberechtigung der Geschlechter und der ökologischen Nachhaltigkeit. Investitionen in Bildung und die Stärkung des Bildungssektors sind der Schlüssel zur Entwicklung eines Landes und seiner Menschen. Ziel 4 fordert, dass alle, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und vor allem die Ärmsten und am meisten Benachteiligten, Zugang zu einer hochwertigen Grund- und Berufsbildung erhalten. 
Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichenBildung kann Mädchen und Frauen befähigen, Diskriminierung zu überwinden und ihre Rechte durchzusetzen. Bildung ermöglicht es ihnen zu Hause, in Gemeinden, in Betrieben und in Institutionen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Absolvierung eines zusätzlichen Schuljahres kann das Einkommen einer Frau um bis zu 20% erhöhen. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist eines der grössten Hindernisse für nachhaltige Entwicklung, ökonomisches Wachstum und Armutsreduktion.
Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleistenZugang zu Trinkwasser, zu Sanitärversorgung und Hygiene ist ein Menschenrecht und zusammen mit der Ressource Wasser ein entscheidender Faktor für alle Aspekte der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung. Darüber hinaus ist der Schutz und der Wiederherstellung von wasserverbundenen Ökosystemen (darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse und Seen) erforderlich. Die Wasserqualität soll verbessert und die Verschmutzung von Wasser verringert werden. Wasserressourcen sind durch eine transparente und auf allen Ebenen funktionierende Bewirtschaftung zu schützen.
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Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichernSaubere, bezahlbare und für alle zugängliche Energie ein wesentlicher Baustein der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung eines Landes. 1,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität. 2,5 Milliarden Menschen hängen von fossilen Energieträgern als Energiequelle ab. Der Anteil erneuerbarer Energien soll deutlich erhöht, die Energieeffizienz soll verdoppelt werden.
Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördernÜber 200 Millionen Menschen sind erwerbslos, darunter insbesondere junge Menschen. Arbeit und Wirtschaftswachstum tragen massgeblich zur Bekämpfung von Armut bei. Zwangsarbeit soll bekämpft und moderne Sklaverei und Menschenhandel bis 2030 beendet werden. Ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum darf nicht auf Kosten der Umwelt gehen. Deswegen muss in Konsum und Produktion die Ressourceneffizienz verbessert werden und Umweltzerstörung durch Wirtschaftswachstum verhindert werden.
Ziel 9: Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützenInvestitionen in eine nachhaltige Infrastruktur und in wissenschaftliche und technologische Forschung steigern das Wirtschaftswachstum, schaffen Arbeitsplätze und fördern Wohlstand. Um Infrastrukturen und Industrien nachhaltig zu machen, sollen bis 2030 Ressourcen effizienter eingesetzt und saubere, umweltverträgliche Technologien und Industrieprozesse gefördert werden, einschliesslich des Zugangs zu bezahlbaren Krediten für kleine Wirtschaftsunternehmen und die Einbindung dieser in Wertschöpfungsketten und Märkte. 
Ziel 10: Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringernDas Einkommenswachstum für die ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung soll nachhaltig erhöht wird. Alle Menschen sollen zu Selbstbestimmung befähigt und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion gefördert werden. Die Chancengleichheit soll durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken gewährleistet werden. Eine geordnete und sichere Migration und Mobilität von Menschen soll erleichtert werden. In internationalen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen sollen Entwicklungsländer besser vertreten sein und verstärkt Mitsprache bei der Entscheidungsfindung erhalten.
Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machenBereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung weltweit lebt in Städten. Mehr als 80% der globalen Wirtschaftsaktivität konzentriert sich in Städten, aber gleichzeitig haben Städte einen enormen ökologischen Fussabdruck. Sie nehmen 3 Prozent der Weltoberfläche ein, verbrauchen aber drei Viertel der globalen Ressourcen und sind für 75 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Die von Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf muss gesenkt werden, insbesondere Luftqualität, Umgang mit Abwasser und Abfall muss verbessert werden. Die Stadtentwicklung soll inklusiver und nachhaltiger gestaltet werden, auch durch partizipatorische, integrierte und nachhaltige Siedlungsplanung. Die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur- und -naturerbes muss in Städten ganz besonders verstärkt werden. Der Zugang zu Grünflächen, öffentlichen Räumen, bezahlbarem -Wohnraum und -Transportsystemen muss sichergestellt werden.
Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenDie Weltbevölkerung konsumiert gegenwärtig mehr Ressourcen, als die Ökosysteme bereitstellen können. Auch Nahrungsmittel werden verschwendet. Damit die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Tragfähigkeit der Ökosysteme stattfinden kann, muss die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft Güter produziert und konsumiert, grundlegend verändert werden.
Die Freisetzung von Chemikalien und allen Abfälle müssen während ihres gesamten Lebenszyklus betrachtet werden und deren Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringert werden, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmass zu beschränken. Die ineffiziente Subventionierung fossiler Brennstoffe, die zu verschwenderischem Verbrauch verleitet, muss gestoppt werden.
Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifenDer Klimawandel stellt eine zentrale Herausforderung für nachhaltige Entwicklung dar. Die Erwärmung der Erdatmosphäre löst Veränderungen im globalen Klimasystem aus. Durch Veränderungen der Niederschlags- und Temperaturzyklen sind zudem Ökosysteme, wie z.B. Wälder, landwirtschaftliche Kulturflächen, Berggebiete und Ozeane sowie die darin lebenden Pflanzen, Tiere und Menschen betroffen. Klimaschutzmassnahmen müssen immer dringender in kommunale, regionale, nationale Politik in nun sehr hohem Maße einbezogen werden. Die weitere Klimaerwärmung muss unmittelbar gestoppt werden. Siehe auch: Klimawandel
Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzenVerschmutzung und Übernutzung der Ozeane bedeuten eine akute Gefährdung der Artenvielfalt, die Versauerung der Meere. Wurden in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert sind es heute fast 400 Millionen Tonnen. Und ein viel zu großer Teil davon landet im Meer. Etwa 75 Prozent des gesamten Meeresmülls besteht aus Kunststoffen. Der jährliche Eintrag von Kunststoff beträgt wahrscheinlich über 10 Millionen Tonnen. Auch durch industriellen Fischerei und der industriellen Nutzung von Meeresressourcen wird der Klimawandel beschleunigt und die Ökosysteme immer mehr unter Druck gesetzt. Alle Arten der Meeresverschmutzung müssen erheblich verringert und die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmass reduziert werden. Meeres- und Küstenökosysteme sollen nachhaltig bewirtschaftet und geschützt werden, illegale und unregulierte Fischerei sowie zerstörerische Fangpraktiken beendet werden.
Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppenDer Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität sind für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung sowie für das Überleben der Menschen entscheidend. Statistiken zeigen jedoch einen konstanten Rückgang von Biodiversität und Verlust von Wald. Biodiversität und Wälder tragen zur Armutsreduktion bei, indem sie Ernährungssicherheit und Gesundheit ermöglichen, saubere Luft und sauberes Wasser bereitstellen und CO2 Emissionen speichern. Biodiversität ist die  Grundlage für ökologische Entwicklung. Erhalt, die Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung von Ökosystemen. Die Entwaldung muss daher beendet und geschädigte Wälder wiederhergestellt werden, Wiederaufforstung weltweit beträchtlich erhöht werden. Die Wüstenbildung soll bekämpft und von Wüstenbildung, Dürre und Überschwemmungen betroffene Flächen saniert  werden. 
Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauenOhne friedliche und inklusive Gesellschaften und gute Regierungsführung ist Entwicklung nachgewiesenermassen nicht nachhaltig.
Alle Formen von Gewalt müssen verringert werden, die Beendung von Folter und die Bekämpfung aller Formen organisierter Kriminalität ist Ziel.  Korruption und Bestechung sowie illegale Waffen- und Finanzströme wollen deutlich verringert werden. Rechtstaatlichkeit und partizipative Institutionen sollen gefördert und der gleichberechtige Zugang zur Justiz gewährleistet werden, damit friedliche und inklusive Gesellschaften entstehen können.
Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbelebenUm die 17 Ziele zu erreichen, ist eine umfassende Finanzierungsbasis, welche über die Gelder der öffentlichen Entwicklungshilfe hinausgehen, notwendig. Neben öffentlichen und privaten Mitteln soll auch die Politik einen grösseren Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten. Die entwickelten Länder erneuern in Ziel 17 die Zusage, 0.7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungshilfe aufzuwenden. Um die Abhängigkeit von ausländischer Unterstützung zu senken, soll die Mobilisierung einheimischer Ressourcen gestärkt werden. Die internationale Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft, Technologie und Innovation soll verstärkt sowie ein gerechtes multilaterales Handelssystem gefördert werden.